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TCCC-Anwenderkurs

Tactical Combat Casualty Care

Die Versorgung verwundeter Soldaten auf dem Gefechtsfeld wird in erster Linie von der taktischen Lage bestimmt. Im Gegensatz zum zivilen Rettungsdienst, in dem der Verletzte die Mission ist, handelt es sich bei dem Verwundeten auf dem Gefechtsfeld um einen Teil der Mission. Ungefähr 90% der im Gefecht verwundeten Soldaten versterben bevor sie eine medizinische Versorgungseinrichtung erreichen. Die häufigsten vermeidbaren Todesursachen im Gefecht sind die massive Blutung, die Atemwegsverlegung und die Entwicklung eines Spannungspneumothoraxes. Dies alles unterstreicht die Wichtigkeit einer fundierten, aber situationsangepassten Ausbildung. Das US-Militär hat diese als erste Armee umgesetzt, und bis heute ist eine Vielzahl alliierter Armeen den gleichen Weg gegangen.

Traumaversorgung auf dem Gefechtsfeld

Tactical Combat Casualty Care (TCCC) wurde 1993 als Forschungsvorhaben im U.S. Special Operations Command (USSOCOM) initiiert und ist seitdem permanent reevaluiert worden. Die ersten Guidelines wurden 1996 publiziert. Mittlerweile werden diese Guidelines vom Commitee on TCCC (CoTCCC) permanent aktualisiert. In dem Gremium, das aus Unfallchirurgen, Notfallmedizinern, Truppenärzten, EMT‘s und Spezialkräften, alle mit Einsatzerfahrung, besteht, wird besonderen Wert auf die aktuellen Erfahrungen der Soldaten aus dem Einsatz, aktuelle Literatur und Stand der Forschung gelegt. Bereits im Jahre 1998 wurde eine Kooperation mit PHTLS gestartet.

TCCC hat mit seinen evidenzbasierten Leitlinien bewiesen, dass die Überlebensraten verwundeter Soldaten in Auslandseinsätzen (Irak, Afghanistan) dramatisch erhöht werden können. Das Kursformat TCCC vermittelt evidenzbasiert, lebensrettende Techniken und Strategien, um die bestmögliche traumatologische Versorgung auf das Gefechtsfeld zu bringen.

TCCC Kurse werden unter der Schirmherrschaft des PreHospital Trauma Life Support (PHTLS) Programms durchgeführt. PHTLS vereint die Expertise von erfahrenen Unfallchirurgen, Notfallmedizinern, Notfallsanitätern und Rettungsassistenten. Die TCCC Kurse werden von Instruktoren durchgeführt, die zu TCCC- und/oder PHTLS-Instruktoren ausgebildet wurden. Durch die globale Vernetzung der Instruktoren, der direkten Vermittlung der TCCC Guidelines und der Anbindung an die NAEMT wird ein hoher Qualitätsstandard gewährt.


Primäre Ziele von TCCC

Mission

erfolgreich beenden, dabei die Anzahl Verwundeter niedrig halten

Verwundete

vor weiteren Verletzungen bewahren

Bedrohung

schnellstmöglich eliminieren


  • TCCC betont drei primäre Ziele:

    1. Den Verwundeten behandeln
    2. Den Anfall weiterer Verwundeter verhindern
    3. Die Mission zu Ende führen.

    In Abhängigkeit der drei Phasen (Care under Fire, Tactical Field Care und Tactical Evacuation Care) werden den Soldaten u.a. folgende lebensrettende Sofortmaßnahmen und weitere medizinische Fertigkeiten und Strategien beigebracht:

    • Feuerüberlegenheit herzustellen
    • Kameraden aus der Gefahrenzone zu retten
    • Blutstillung mittels Tourniquet
    • Durchführung eines adäquaten Atemwegsmanagements bis hin zur Koniotomie
    • Versorgung von Thoraxverletzungen bis hin zur Entlastungspunktion
    • Etablierung eines adäquaten Zuganges (i.v./i.o.) und Bestückung
    • Management des hämorrhagischen Schockes (Volumengabe, Gabe von Tranexamsäure)
    • Therapiestrategien: Gabe von Analgetika, Antibiotika

    Bei der Vermittlung der Guidelines im Kurs TCCC handelt es sich um praxiserfahrene Guidelines, die auf das Gefechtsfeld angepasst wurden. Es handelt sich hierbei um Guidelines, keine starren Protokolle. Abhängig von der taktischen Situation muss die Versorgung durch Einsatzersthelfer und -sanitäter, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und Notfallmediziner angepasst werden.

    Das wird der Kursteilnehmer in diesem Kurs lernen. Das Verhältnis Instruktor zu Teilnehmern beträgt 1:4. TCCC-Kurse werden in Deutschland nur als Inhouse-Kurse angeboten.

  • Der Kurs dauert drei Tage und ist mit 28 Stunden veranschlagt. Abhängig des Spezialisierungsgrades der Kursteilnehmer ist eine individuelle Gestaltung der Stundenanzahl und Ausbildungstage möglich.

  • Der Kurs richtet sich an sanitätsdienstliches (Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und Notfallmediziner) und infanteristisches Personal sowie Mitglieder der Spezialkräfte, die in absehbarer Zeit in ein Einsatzland verlegen werden. Das auszubildende Personal sollte mindestens über das Ausbildungsniveau eines Einsatzersthelfers B verfügen.

Die Kursgebühr beträgt  895,- €. DBRD-Mitglieder erhalten 100,- € Rabatt.

Als großer Anbieter internationaler Kurssysteme wie AMLS, EPC, GEMS, PHTLS, TECC, TCCC und weiteren Kursen haben wir große Erfahrung in der Durchführung zertifizierter Kurse.

Wir haben das Angebot passend zu Ihren Bedarf als

• offener Kurs
• Inhouse-Schulung

Gerne informieren wir Sie!

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